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Immunsystem und Krebs: Wie stärken Betroffene ihre Abwehrkräfte?

Bei Menschen mit einer CLL-Erkrankung kann die Immunabwehr geschwächt sein. Sie sind dann anfälliger für Infektionskrankheiten. Es gibt aber eine Reihe von Maßnahmen, mit denen Betroffene das Infektionsrisiko minimieren und das Immunsystem stärken können.

CLL und das Immunsystem

Bei der CLL kommt es zu einer krankhaften Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen, der B-Lymphozyten (auch B-Zellen genannt). Gesunde B-Zellen sterben nach einer bestimmten Zeit wieder ab und werden durch neu produzierte Zellen ersetzt. Die krankhaften B-Zellen sterben jedoch nicht mehr von alleine ab, sondern sorgen durch Zellteilung für eine weitere Vermehrung dieser abnormalen Zellen. Dadurch sammeln sich die entarteten Zellen mit der Zeit vor allem in Blut, Knochenmark, Lymphknoten, der Milz und der Leber an.

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Das führt dazu, dass die Bildung gesunder Blutzellen sowie die Gesundheit von Organen und deren Funktion in zunehmendem Maße beeinträchtigt wird. Gesunde B-Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Infektionen. Bei den entarteten Zellen ist diese Fähigkeit eingeschränkt. Die Folge sind unter anderem ein geschwächtes Immunsystem. Menschen mit CLL können dann anfälliger für Infekte sein. Darüber hinaus können auch bestimmte Krebstherapien, zum Beispiel eine Chemotherapie die Abwehrkräfte zusätzlich schwächen.

Infektionsschutz bei Krebs: Hygienemaßnahmen

Im Alltag können einfache Verhaltensregeln dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu minimieren. Dazu gehören Hygienemaßnahmen wie zum Beispiel:

  • regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife, insbesondere nach jeden Toilettengang sowie bei der Zubereitung und dem Verzehr von Mahlzeiten.
  • Um eine Keimübertragung über Lebensmittel zu vermeiden, sollten Sie beispielsweise Obst und Gemüse vor dem Verzehr gründlich waschen oder schälen.
  • Halten Sie Abstand zu erkrankten Personen.
  • Halten Sie Ihre Hände möglichst aus dem Gesicht fern.
  • Regelmäßiges Lüften

Immunsystem stärken: Was kann ich noch tun?

Neben den Maßnahmen zum Infektionsschutz können Sie einiges selbst tun, um ein geschwächtes Immunsystem zu stärken. Dazu gehören beispielsweise eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung im Alltag.

Ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit ausreichend Obst und Gemüse versorgt den Körper mit wertvollen Nährstoffen und erhöht unsere Leistungsfähigkeit – davon profitiert auch das Immunsystem. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört auch, ausreichend zu trinken – am besten 1,5 Liter kalorienarme Getränke, zum Beispiel Mineralwasser oder ungesüßte Tees. Eine gute Flüssigkeitsversorgung hält unter anderem die Schleimhäute in den Atemwegen feucht, wodurch Viren besser abtransportiert werden können. Vermeiden Sie Alkohol und Nikotin. Beide Stoffe beeinträchtigen die Funktion von Zellen und Organen und haben so einen negativen Einfluss auf die Immunabwehr.

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Bewegung an der frischen Luft

Wer regelmäßig körperlich aktiv ist, kann damit nicht nur die körperliche Fitness verbessern, sondern auch das Immunsystem stärken. Am besten geeignet sind leichte Ausdauersportarten wie Joggen, Walken oder Radfahren. Damit Sie sich nicht verausgaben und ein Training finden, dass optimal auf Ihren Gesundheitszustand abgestimmt ist, sprechen Sie am besten vorher mit Ihrem Behandlungsteam.

Noch besser ist es, wenn Sie die Trainingseinheiten an der frischen Luft absolvieren, denn diese sorgt für eine gute Sauerstoffsättigung. Das wiederum stärkt die Abwehrkräfte.8 Aber Vorsicht: Immer an den Sonnenschutz denken! Je nachdem, welche Medikamente eingenommen werden, kann Ihre Haut empfindlicher auf Sonneneinstrahlung reagieren. Einige Krebsmedikamente haben eine sogenannte photosensibilisierende Wirkung, das heißt, sie können eine gesteigerte Lichtempfindlichkeit auslösen. Ob das bei Ihrem Medikament der Fall ist, kann Ihnen Ihr Behandlungsteam beantworten.

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Heiß und kalt: Wechselduschen

Zugegeben, der Wechsel zwischen heißem und kaltem Wasser auf der Haut ist nicht jedermanns Sache. Die Überwindung kann sich aber lohnen, denn regelmäßig angewendet können Wechselduschen die Abwehrkräfte stärken. Sie bewirken, dass sich die Blutgefäße abwechselnd verengen und weiten und so die Durchblutung im ganzen Körper gefördert wird. Das kann den Effekt haben, dass Immunzellen schneller an einen Infektionsort gelangen. Gleiches gilt für Kneippbäder sowie Saunagänge. Allerdings können die Schwitzkuren auch belastend auf den Körper wirken. Es empfiehlt sich deshalb auch hier, vorab Ihre Ärztin oder Ihren Arzt um Rat zu fragen, ob der Saunabesuch in Ihrem Fall ratsam ist.

In Balance bleiben

Ausreichend Entspannung, Erholung und guter Schlaf sind eine Wohltat für unsere Immunabwehr. Stress hingegen sollten Sie nach Möglichkeit vermeiden. Wenn wir gestresst sind, schüttet unser Körper bestimmte Hormone, die sogenannten Stresshormone und weitere Botenstoffe aus. Das kann unter anderem auch das Immunsystem schwächen. Achten Sie darauf, im Alltag ausreichend Pausen einzulegen und nach Stressphasen für einen Ausgleich zu sorgen. Entspannungsübungen wie Yoga oder Autogenes Training können helfen.

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Was tun bei Infektion und Fieber?

Bei aller Vorsicht kann es passieren, dass Sie sich eine Infektionskrankheit einfangen. Wenn Sie sich krank fühlen und/oder Fieber auftritt, sollten Menschen mit Krebs ihr Behandlungsteam informieren. Das gilt übrigens auch bei Infektionen nach Verletzungen, beispielsweise einer entzündeten Schnittverletzung. Ihre Ärztinnen und Ärzte können am besten beurteilen, welche Medikamente oder Hausmittel bei Ihnen gegen Fieber und andere Symptome ratsam sind. Generell sollten Sie sich im Krankheitsfall schonen, viel trinken und Kontakte zu anderen Personen meiden.

Zusammenfassung

Bei Menschen mit CLL kann durch die Erkrankung selbst oder die Krebstherapie die Immunabwehr geschwächt sein. Ein umfassender Impfschutz und Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen können das Infektionsrisiko verringern. Die körpereigenen Abwehrkräfte stärken Sie außerdem unter anderem durch eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ein Leben in Balance.