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Das sollten Sie über CLL wissen

By Allgemein

Was ist die chronische lymphatische Leukämie (CLL) für eine Art Krankheit? Wen trifft sie? Wie verläuft sie, wie wird sie entdeckt und wie wird sie behandelt? Und ist es möglich, sich davor zu schützen? Um diese Fragen geht es im folgenden Text.

Was passiert im Körper bei einer CLL?

Bei einer CLL werden zu viele krankhafte weiße Blutzellen gebildet. Betroffen ist ein bestimmter Typ der weißen Blutzellen, die sogenannten B-Lymphozyten (B-Zellen). Die bei einer CLL gebildeten funktionsunfähigen B-Zellen finden sich im Knochenmark, in der Milz und den Lymphknoten, aber auch im Blut. Mit der Zeit sammeln sich an diesen Orten immer mehr krankhaft veränderte Zellen an.

Dadurch werden zunehmend die Produktion gesunder Blutzellen sowie die Gesundheit von Organen und deren Funktion beeinträchtigt.

Mehr zur Krankheit CLL

Wer ist von CLL betroffen?

Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Die chronische lymphatische Leukämie ist die häufigste sogenannte leukämische Erkrankung in Mitteleuropa. Jährlich treten ungefähr 5.600 Neuerkrankungen in Deutschland auf.

Menschen mit CLL weisen ein hohes Erkrankungsalter auf. Das mittlere Erkrankungsalter bei CLL in Deutschland lag in den Jahren 2012 bis 2014 bei 72 Jahren bei Männern und 75 Jahren bei Frauen. Es können jedoch auch deutlich jüngere Menschen betroffen sein.

Ein leicht erhöhtes Risiko, an einer CLL zu erkranken, besteht für Menschen, die Verwandte ersten Grades haben, die zuvor bereits erkrankt sind.

Wie verläuft eine CLL?

Die chronische lymphatische Leukämie verläuft je nach Patient:in unterschiedlich. Meist schreitet sie nur sehr langsam voran. In Europa wird zur Bestimmung des Verlaufs das dreistufige Modell der sogenannten Binet-Stadien verwendet. Patient:innen in den frühen Stadien Binet A und B haben häufig keine Beschwerden. Es kann sein, dass Patient:innen viele Jahre lang im gleichen Binet-Stadium bleiben. Symptome treten vermehrt erst im Stadium C auf. Aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters haben viele Betroffene allerdings auch Begleiterkrankungen.

Was sind typische Symptome einer CLL?

Ein typisches Symptom einer CLL ist das Anschwellen der Lymphknoten, das durch die Ansammlung der krankhaften B-Zellen entsteht. Weitere allgemeine Symptome sind zum Beispiel Fieber (ohne gleichzeitige Infektion); Nacht­schweiß oder Gewichts­verlust sind ebenfalls möglich. Einige Menschen mit CLL zeigen lebenslang keine Symptome.

Mehr zum Umgang mit Symptomen

Wie wird eine CLL entdeckt?

Häufig wird eine CLL bei routinemäßigen Untersuchungen entdeckt, speziell in Verbindung mit Blutuntersuchungen. Meist fällt dabei eine erhöhte Anzahl von weißen Blutkörperchen auf. Oft verspüren Patient:innen zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keine Beschwerden. Der Verdacht auf eine CLL lässt sich im Anschluss durch weitere Blutuntersuchungen bestätigen oder entkräften.

Wie wird eine CLL behandelt?

Eine chronische lymphatische Leukämie ist mit Medikamenten nach aktuellem Wissensstand nicht heilbar. Sie lässt sich inzwischen aber auch in fortgeschrittenen Stadien häufig gut kontrollieren.

Nach der Diagnose CLL stellt sich erst einmal die Frage, ob überhaupt bereits behandelt werden sollte. In frühen Phasen der Erkrankung, wenn noch keine Beschwerden oder andere Hinweise auf ein schnelles Fortschreiten der Krankheit vorliegen, kann zunächst eine Phase beginnen, in der der Zustand der Patient:innen lediglich engmaschig kontrolliert wird. Diese sogenannte „Watch and Wait“-Phase kann Jahre dauern.

Wird die Therapie einer CLL nötig, so sind die Chemoimmuntherapie und zielgerichtete Therapien mögliche Behandlungsoptionen. Laut der aktuellen medizinischen Leitlinie werden zunehmend gezielte Inhibitoren eingesetzt, die in die Signalübertragung an die erkrankten Zellen oder in die Regulation des programmierten Zelltodes eingreifen.

Eine weitere, äußerst seltene Möglichkeit zur Bekämpfung der CLL, ist die allogene Stammzelltransplantation. Es kommen allerdings nur sehr wenige Patient:innen für diese Therapie in Frage.

Zahlt die Krankenkasse die CLL-Behandlung?

Über die Kosten einer CLL-Behandlung müssen sich Betroffene keine Gedanken machen. Die vom Behandlungsteam festgelegte Therapie wird in der Regel von der gesetzlichen oder privaten Krankenkasse bezahlt.
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Ist es möglich, sich vor einer CLL zu schützen?

Die Frage nach dem möglichen Schutz vor einer CLL lässt sich recht einfach beantworten: Es gibt bislang keine Erkenntnisse, dass sich Maßnahmen zur Vorsorge vor einer CLL treffen lassen. Der Grund ist, dass die Erkrankung durch Erbgutveränderungen ausgelöst wird, die bei der Bildung der Blutkörperchen im Knochenmark entstehen. Diese Veränderungen lassen sich nicht gezielt verhindern. Warum es zu diesen Genveränderungen kommt, ist bislang noch nicht abschließend geklärt und wird weiter intensiv erforscht.
Mehr zur Krankheit CLL

Wer kann CLL-Betroffenen bei der Bewältigung der Krankheit helfen?

Erste Ansprechpartner:innen in allen Fragen sollten die behandelnden Ärzt:innen sein. Es kann zudem hilfreich sein, sich von psychoonkologisch geschulten Expert:innen bei der mentalen Bewältigung der Krebserkrankung unterstützen zu lassen. Nicht unterschätzt werden sollte die Rolle, die Angehörige und Freund:innen im Fall einer Krebserkrankung spielen können.

Außerdem existieren diverse Selbsthilfeorganisationen und Patient:innenforen, in denen sich Menschen mit ähnlichen Krankheitserfahrungen finden lassen.

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Immunsystem und Krebs: Wie stärken Betroffene ihre Abwehrkräfte?

By Allgemein

Bei Menschen mit einer CLL-Erkrankung kann die Immunabwehr geschwächt sein. Sie sind dann anfälliger für Infektionskrankheiten. Es gibt aber eine Reihe von Maßnahmen, mit denen Betroffene das Infektionsrisiko minimieren und das Immunsystem stärken können.

CLL und das Immunsystem

Bei der CLL kommt es zu einer krankhaften Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen, der B-Lymphozyten (auch B-Zellen genannt). Gesunde B-Zellen sterben nach einer bestimmten Zeit wieder ab und werden durch neu produzierte Zellen ersetzt. Die krankhaften B-Zellen sterben jedoch nicht mehr von alleine ab, sondern sorgen durch Zellteilung für eine weitere Vermehrung dieser abnormalen Zellen. Dadurch sammeln sich die entarteten Zellen mit der Zeit vor allem in Blut, Knochenmark, Lymphknoten, der Milz und der Leber an.

Erfahre mehr über die chronische lymphatische Leukämie

Das führt dazu, dass die Bildung gesunder Blutzellen sowie die Gesundheit von Organen und deren Funktion in zunehmendem Maße beeinträchtigt wird. Gesunde B-Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Infektionen. Bei den entarteten Zellen ist diese Fähigkeit eingeschränkt. Die Folge sind unter anderem ein geschwächtes Immunsystem. Menschen mit CLL können dann anfälliger für Infekte sein. Darüber hinaus können auch bestimmte Krebstherapien, zum Beispiel eine Chemotherapie die Abwehrkräfte zusätzlich schwächen.

Infektionsschutz bei Krebs: Hygienemaßnahmen

Im Alltag können einfache Verhaltensregeln dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu minimieren. Dazu gehören Hygienemaßnahmen wie zum Beispiel:

  • regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife, insbesondere nach jeden Toilettengang sowie bei der Zubereitung und dem Verzehr von Mahlzeiten.
  • Um eine Keimübertragung über Lebensmittel zu vermeiden, sollten Sie beispielsweise Obst und Gemüse vor dem Verzehr gründlich waschen oder schälen.
  • Halten Sie Abstand zu erkrankten Personen.
  • Halten Sie Ihre Hände möglichst aus dem Gesicht fern.
  • Regelmäßiges Lüften

Immunsystem stärken: Was kann ich noch tun?

Neben den Maßnahmen zum Infektionsschutz können Sie einiges selbst tun, um ein geschwächtes Immunsystem zu stärken. Dazu gehören beispielsweise eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung im Alltag.

Ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit ausreichend Obst und Gemüse versorgt den Körper mit wertvollen Nährstoffen und erhöht unsere Leistungsfähigkeit – davon profitiert auch das Immunsystem. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört auch, ausreichend zu trinken – am besten 1,5 Liter kalorienarme Getränke, zum Beispiel Mineralwasser oder ungesüßte Tees. Eine gute Flüssigkeitsversorgung hält unter anderem die Schleimhäute in den Atemwegen feucht, wodurch Viren besser abtransportiert werden können. Vermeiden Sie Alkohol und Nikotin. Beide Stoffe beeinträchtigen die Funktion von Zellen und Organen und haben so einen negativen Einfluss auf die Immunabwehr.

Hier erfahren Sie mehr zum Thema Ernährung.

Bewegung an der frischen Luft

Wer regelmäßig körperlich aktiv ist, kann damit nicht nur die körperliche Fitness verbessern, sondern auch das Immunsystem stärken. Am besten geeignet sind leichte Ausdauersportarten wie Joggen, Walken oder Radfahren. Damit Sie sich nicht verausgaben und ein Training finden, dass optimal auf Ihren Gesundheitszustand abgestimmt ist, sprechen Sie am besten vorher mit Ihrem Behandlungsteam.

Noch besser ist es, wenn Sie die Trainingseinheiten an der frischen Luft absolvieren, denn diese sorgt für eine gute Sauerstoffsättigung. Das wiederum stärkt die Abwehrkräfte.8 Aber Vorsicht: Immer an den Sonnenschutz denken! Je nachdem, welche Medikamente eingenommen werden, kann Ihre Haut empfindlicher auf Sonneneinstrahlung reagieren. Einige Krebsmedikamente haben eine sogenannte photosensibilisierende Wirkung, das heißt, sie können eine gesteigerte Lichtempfindlichkeit auslösen. Ob das bei Ihrem Medikament der Fall ist, kann Ihnen Ihr Behandlungsteam beantworten.

Hier erhalten Sie Tipps zu Sport und Bewegung.

Heiß und kalt: Wechselduschen

Zugegeben, der Wechsel zwischen heißem und kaltem Wasser auf der Haut ist nicht jedermanns Sache. Die Überwindung kann sich aber lohnen, denn regelmäßig angewendet können Wechselduschen die Abwehrkräfte stärken. Sie bewirken, dass sich die Blutgefäße abwechselnd verengen und weiten und so die Durchblutung im ganzen Körper gefördert wird. Das kann den Effekt haben, dass Immunzellen schneller an einen Infektionsort gelangen. Gleiches gilt für Kneippbäder sowie Saunagänge. Allerdings können die Schwitzkuren auch belastend auf den Körper wirken. Es empfiehlt sich deshalb auch hier, vorab Ihre Ärztin oder Ihren Arzt um Rat zu fragen, ob der Saunabesuch in Ihrem Fall ratsam ist.

In Balance bleiben

Ausreichend Entspannung, Erholung und guter Schlaf sind eine Wohltat für unsere Immunabwehr. Stress hingegen sollten Sie nach Möglichkeit vermeiden. Wenn wir gestresst sind, schüttet unser Körper bestimmte Hormone, die sogenannten Stresshormone und weitere Botenstoffe aus. Das kann unter anderem auch das Immunsystem schwächen. Achten Sie darauf, im Alltag ausreichend Pausen einzulegen und nach Stressphasen für einen Ausgleich zu sorgen. Entspannungsübungen wie Yoga oder Autogenes Training können helfen.

Hier finden Sie Anleitungen und Hinweise zur Steigerung der Lebensqualität

Was tun bei Infektion und Fieber?

Bei aller Vorsicht kann es passieren, dass Sie sich eine Infektionskrankheit einfangen. Wenn Sie sich krank fühlen und/oder Fieber auftritt, sollten Menschen mit Krebs ihr Behandlungsteam informieren. Das gilt übrigens auch bei Infektionen nach Verletzungen, beispielsweise einer entzündeten Schnittverletzung. Ihre Ärztinnen und Ärzte können am besten beurteilen, welche Medikamente oder Hausmittel bei Ihnen gegen Fieber und andere Symptome ratsam sind. Generell sollten Sie sich im Krankheitsfall schonen, viel trinken und Kontakte zu anderen Personen meiden.

Zusammenfassung

Bei Menschen mit CLL kann durch die Erkrankung selbst oder die Krebstherapie die Immunabwehr geschwächt sein. Ein umfassender Impfschutz und Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen können das Infektionsrisiko verringern. Die körpereigenen Abwehrkräfte stärken Sie außerdem unter anderem durch eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ein Leben in Balance.

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Krebs und Reisen: Was müssen Menschen mit CLL beachten?

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In den Urlaub zu fahren ist eine perfekte Möglichkeit zu entspannen und Abstand vom Alltag zu gewinnen. Aber kann man auch mit Krebs reisen? Für Menschen mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) ist das mit der richtigen Vorbereitung möglich, sofern ihre Gesundheit es zulässt. Lesen Sie, was Sie dabei beachten müssen.

Urlaub als Krebspatient:in: Können Menschen mit CLL verreisen?

Grundsätzlich schließen sich Krebs und Reisen nicht aus. Wenn bei der Planung einige Faktoren berücksichtigt werden, kann der Urlaub auch für Krebskranke möglich sein:

  • In welchem Stadium befindet sich die CLL-Erkrankung?
    Falls eine (erneute) Behandlung in Kürze absehbar ist, sollten Sie eventuell auf eine längere Reise verzichten.
  • Wie ist der Allgemeinzustand der Krebspatient:in?
    Passen Sie das Aktivitätsniveau Ihrem Gesundheitszustand an und überfordern Sie sich nicht.
  • Befindet sich die Patient:in aktuell in medikamentöser Behandlung (Zielgerichte Therapie, Chemoimmuntherapie)?
    Dann denken Sie daran Ihre Medikamente in ausreichender Zahl mitzunehmen.
  • Befindet sich die Patient:in aktuell in der Phase „Watch and Wait“?
    Beachten Sie weiterhin Ihre regelmäßigen Kontrolltermine und sprechen eine mögliche Verschiebung zunächst mit Ihrem Behandlungsteam ab.
  • Gibt es Begleiterkrankungen, die mit Medikamenten behandelt werden?
    Auch hier sollte die Versorgung durch mitgeführte Medikamente oder mögliche Bezugnahme im Ausland organisiert sein.

Urlaub für Krebspatient:innen: Die Vorbereitung

Zur Urlaubsplanung mit einer chronisch lymphatischen Leukämie gehört es unbedingt mit dazu, mit Ihrem Behandlungsteam frühzeitig über Ihre Pläne zu sprechen. Das Team kennt Ihre individuelle Situation genau. Es kann einschätzen, ob Sie generell reisetauglich sind, ob Ihr Urlaubsziel angesichts ihres aktuellen Gesundheitszustandes die richtige Wahl ist und ob für den Urlaub als Krebspatient:in vorher zusätzliche medizinische Maßnahmen wie Impfungen notwendig sind.

Lassen Sie außerdem Ihr Thromboserisiko überprüfen, denn Krankheit und Behandlung können die Blutgerinnung beeinflussen. Bei einer Thrombose verschließt sich ein Blutgefäß durch ein Gerinnsel, sodass das Blut nicht mehr ungehindert hindurchfließen kann. Häufig sind die Beinvenen betroffen. Das kann beim Reisen mit Krebs vor allem bei langem Sitzen während der Reise zum Problem werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, ein eventuelles Risiko unter anderem durch Pausen mit kleinen Bewegungseinheiten sowie das Tragen von Kompressionsstrümpfen zu minimieren.

Reisen mit Krebs: Wie ist die medizinische Versorgung vor Ort?

Der folgende Punkt ist nicht nur für den Urlaub als Krebspatient:in wichtig, denn jedem kann es unterwegs passieren, dass man schnell medizinisch versorgt werden muss. Klären Sie deshalb vor der Reise die medizinische Versorgung am Urlaubsziel ab: Wo befinden sich dort Krankenhäuser, Arztpraxen sowie Apotheken? Wenn Sie ins fremdsprachige Ausland reisen: Gibt es vor Ort vielleicht sogar deutschsprachige Medizin:innen?

Fragen Sie vor Auslandsreisen außerdem bei Ihrer Krankenkasse ab, ob und in welchem Umfang sie eventuell anfallende Behandlungskosten im Ausland übernimmt.

Infektionsschutz durch Impfung

Für die Einreise in einige Länder sind spezielle Reiseschutzimpfungen notwendig, beziehungsweise sie werden empfohlen. Zum Beispiel empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch Instituts die Impfung gegen Hepatitis A und B. Ein vollständiger Impfschutz mit allen empfohlenen Standardimpfungen ist vor allem für Menschen mit CLL wichtig. Denn durch die Erkrankung ist bei Betroffenen die Immunabwehr gestört. Das bedeutet, sie können anfälliger für Infekte sein. Um das Infektionsrisiko beim Reisen mit Krebs zu minimieren, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, welche Impfungen bei Ihnen notwendig oder ratsam sind.

Lesen Sie hier mehr zum Thema Impfungen bei CLL-Erkrankung: Corona-Impfung bei CLL

Beachten Sie: Bei einigen Impfungen, zum Beispiel gegen Hepatitis B, sind mehrere Impfdosen notwendig, um eine vollständige Immunisierung aufzubauen. Außerdem kann es mehrere Wochen dauern, bis sich die komplette Schutzwirkung entfaltet. Das sollten Sie rechtzeitig vor der Reise berücksichtigen und zeitlich einplanen.

Infektionsschutz durch Hygiene und Schutzmaßnahmen

Wie gut wir vor Infektionen geschützt sind, hängt nicht nur vom Impfstatus ab. Auch Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen mit Seife tragen dazu bei, das Infektionsrisiko gering zu halten. Insbesondere im außereuropäischen Ausland kann es sein, dass Leitungswasser nicht zum Trinken geeignet ist. Es kann Krankheitserreger enthalten, die Durchfallerkrankungen auslösen können. Nutzen Sie deshalb für das Zähneputzen sowie das Vor- und Zubereiten von Lebensmitteln in Flaschen abgefülltes Wasser aus dem Supermarkt. Lebensmittel sollten Sie nur gut durchgegart (gekocht, gegrillt oder gebraten) sowie Obst und Rohkost nur geschält verzehren.

Vor Insektensticken, zum Beispiel in einem Malariagebiet, können Sie sich schützen, indem Sie hochwirksame Moskitomittel, ein imprägniertes Moskitonetz und Kleidung mit stichfestem oder imprägniertem Stoff nutzen.

An den Sonnenschutz denken!

Dass ausgedehnte Sonnenbäder nicht gesund für die Haut sind, ist bekannt. Beim Reisen für Krebskranke kommt hier aber noch ein weiterer Faktor hinzu. Denn je nachdem, welche Medikamente eingenommen werden, kann Ihre Haut empfindlicher auf Sonneneinstrahlung reagieren. Einige Krebsmedikamente haben eine sogenannte photosensibilisierende Wirkung. Das heißt, sie können eine gesteigerte Lichtempfindlichkeit auslösen. Durch die Lichteinwirkung wird die Haut stärker geschädigt als es ohne Krebstherapie der Fall wäre. Es kommt zu sonnenbrandähnlichen Hautirritationen. Ob Ihr Medikament eine photosensibilisierende Wirkung hat, können Ihnen Ihre Ärzt:innen beantworten. Packen Sie aber in jedem Fall für den Sommerurlaub ausreichend Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor und hautbedeckende Kleidung ein. Wenn Sie Hautirritationen bemerken – auch außerhalb des Urlaubs – informieren Sie sofort Ihr Behandlungsteam.

Urlaubsplanung mit CLL: Medikamente auf Reisen

Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, ist es wichtig, dass Sie diese (inklusive Beipackzettel) auch während des Urlaubs in ausreichender Menge dabeihaben. Auch das sollten Sie mit Ihrem Behandlungsteam mit genügend Vorlauf zum Reisebeginn abklären. Ihre Ärztinn:en können Ihnen außerdem Informationen dazu geben, ob Sie beim Transport oder bei der Aufbewahrung der Medikamente zusätzlich etwas beachten müssen, zum Beispiel ob die Mittel hitze- oder kälteempfindlich sind.

Lassen Sie sich zusätzlich eine Bescheinigung über Ihre Erkrankung und die nötige Medikation geben, damit Sie bei Zollkontrollen die medizinische Notwendigkeit der Arzneimittel nachweisen können. Für den Fall, dass Sie ins fremdsprachige Ausland reisen, sollte das Dokument auch in Englisch verfasst sein, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Wenn Sie unsicher sind, was Sie bei der Mitnahme von Medikamenten in ein bestimmtes Land beachten müssen, können Sie sich ans Auswärtige Amt, die Fluggesellschaft oder an die Botschaft des Reiselandes in Deutschland wenden.

Wichtige Dokumente, die Sie zusätzlich mitnehmen sollten

  • Personalausweis oder Reisepass
  • Europäische Krankenkassenkarte
  • Impfausweis (evtl. in Kopie)
  • falls vorhanden: europäischer Notfallausweis oder Behindertenausweis

Zusammenfassung

Grundsätzlich ist ein Urlaub auch für Krebskranke möglich. Bei Menschen mit chronischer lymphatischer Leukämie kommt es auf das Krankheitsstadium, die Art der Therapie und den Allgemeinzustand der Patient:innen  an. Wichtig ist eine gute Urlaubsplanung. Betroffene, die eine Reise vorhaben, sollten sich zuvor mit ihrem Behandlungsteam abstimmen, ob sie reisetauglich sind und welche Vorbereitungen notwendig sind, beispielsweise eine ausreichende Versorgung mit Medikamenten sowie bestimmte Impfungen.